Johann König zog es eigentlich nie auf die Bühne. Er wollte Lehrer
werden. Sportlehrer für Biologie und Sachkunde. Das war der Plan.
Doch dieser Plan ging nicht auf. Nach 19 Semestern zwangen ihn die
Zuschauer mit ihrer Zuneigung und ihrem Geld dazu, sich ganz dem
Humor zu widmen. So geriet er geradewegs auf die schiefe Bahn
der gepfl egten Abendunterhaltung, von der es kein Zurück gibt. Und
heute? Heute lacht er darüber – wie das Publikum über ihn. Fünfzig
Jahre alt ist der Kerl, die depressive Stimmungskanone, nun.
Viele sehen mit 50 jünger aus, fühlen sich aber älter. Beim König ist
es genau umgekehrt. Viele denken mit 50, sie müssten alles ändern.
Oder alles gendern. Johann macht alles neu UND bleibt sich treu.
Viele fangen in diesem Alter an mit Eierlikör. Johann hat Hühner.
In seinem neuen Programm stellt er die drängenden Fragen der Zeit:
Wird das Haus wirklich kleiner, wenn die Kinder größer werden?
Wie gendert man ein herrenloses Damenfahrrad?
Gilt das Limit fürs Tempo auch für Taschentücher? Und darf
man „was darf man eigentlich noch sagen?“ noch sagen?
Langfristig sind die Vorhaben am besten, die kurzfristig sind.
Der Plan sollte sein, keine Pläne mehr zu machen.
Außer natürlich einen umfassenden Tour-Plan.