Teresa Reichl ist jetzt fast 30 und hat keines der
Ziele erreicht, die sie sich mit 16 gesetzt hat. Kein
Haus, kein Mann, keine Kinder. Dafür eine Freundin
und einen dreibeinigen Kater. Und Bühne statt
Lehramt. Woran soll man denn merken, dass man
erwachsen ist, wenn man sein Geld mit Witzen
verdient? Und wie soll man sein Geld mit Witzen
verdienen, wenn man dann plötzlich eine
Depression hat?
Das Leben ist bunt, wenn man sich alle
Meilensteine selber baut, von einem Auftritt in die
Therapie fährt und keine Panik haben muss, aus
versehen schwanger zu werden.
Das Leben ist auch wild, wenn man zwischen Dorf
und Großstadt unterwegs ist, zwischen
Schweinsbraten und Iced Latte mit Hafermilch,
zwischen klassischer Literatur und Tiktok-Trends.
Und dann ist das Studium auf einmal zu Ende und
man muss sich aussuchen, welche Versicherungen
man haben will, dabei war man doch gefühlt
gestern erst Volljährig. Da wundert es einen nicht,
dass Teresa privat am liebsten gar nichts erlebt –
und trotzdem genug zu erzählen hat.